Jagen in Namibia

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Jagen in Namibia: Giraffen kosten 12.000 Dollar, Büffel nur 2.500 – Was bedeutet dies für den Schutz bedrohter Tierarten?

Jagen in Namibia: Grausamer Freizeitspaß oder aktiver Artenschutz?

Jagen in Namibia – Dies ist ein Reisetrend, der erlebnishungrigen Touristen einen besonderen Nervenkitzel bietet. Welche Auswirkungen hat diese Art von Tourismus auf die Tierwelt des Landes?

Jagen in Namibia: Tierschutz vs. brutales Gemetzel?

Gibt man den Begriff „Jagen in Namibia“ in die Suchmaschinen im Internet ein, erscheinen seitenweise Angebote für organisierte Reisen. Auf sogenannten Jagdfarmen oder luxuriösen Lodges verleben gut betuchte Touristen einen exklusiven Urlaub, dessen Highlight die Jagdausflüge sind.

Während sich Jäger, die den Aspekt der Hege und des Artenschutzes berücksichtigen, damit begnügen, auf Wildschwein- oder Antilopenjagd zu gehen, stehen für die wohlhabenden Individualtouristen andere Tierarten auf der Abschussliste: Löwen, Giraffen oder Büffel locken Luxus-Touristen nach Namibia und in andere afrikanische Länder.

Bei einer Großwildjagd geht es um spektakuläre Trophäen und Fotos, die dann stolz auf den sozialen Netzwerken gepostet werden. Im Juli 2019 sorgt ein Foto für Empörung, auf dem ein kanadisches Paar küssend neben einem gerade erschossenen Löwen posiert.

Der Reiseveranstalter, bei dem das Paar die Safari in Südafrika gebucht hatte, wirbt damit, dass der Abschuss einer Giraffe vergleichsweise günstige 2.700 Euro kostet. Die Gebühren für den Abschuss von Löwen, Nashörnern, Elefanten und Leoparden sind weitaus höher und werden nur auf Anfrage genannt.

Diese und andere Fotos, mit denen die vermeintlich mutigen Jäger stolz die Großwildjagd in Namibia dokumentieren, verursachen regelmäßig Shitstorms. Tierschützer fordern das Verbot der Großwildjagd in Afrika und weisen auf die verheerenden Folgen für den Tier- und Umweltschutz hin.

In Namibia trifft man wie in vielen anderen Ländern Afrikas auf extreme Gegensätze.

In Namibia trifft man wie in vielen anderen Ländern Afrikas auf extreme Gegensätze. (#02)

Namibia: Land der Gegensätze

In Namibia trifft man wie in vielen anderen Ländern Afrikas auf extreme Gegensätze. Für wohlhabende Touristen werden traumhafte Destinationen erbaut, die in Bilderbuchlandschaften zu einem unvergesslichen Urlaub einladen. Das Leben jenseits der Touristen Hotspots sieht jedoch anders aus. Bittere Armut und Rassismus prägend das Bild, das man von der ehemals deutschen Kolonie Namibia in Westafrika erhält.

Während Einheimischen das Jagen verboten ist, boomt das Geschäft mit den Touristen, die hier auf die Jagd nach den Big Five Afrikas gehen: Elefanten, Löwen, Leoparden, Nashörner und Büffel. Jährlich zieht es fast 20.000 Hobbyjäger zur Großwildjagd nach Afrika.

Trophäen der Tiere gelten als begehrte Statussymbole für Menschen, die sich ansonsten alle Statussymbole einfach kaufen können. Afrikanische Tierschützer kämpfen für ein Verbot der Großwildjagd und gegen die Kommerzialisierung, die den Veranstaltern der Jagdsafaris enormen Summen einbringt.

Video: Löwen schießen für 20.000 Euro – Jagdtouristen in Südafrika

Ist die Großwildjagd überall in Afrika erlaubt?

Das Geschäft mit der Großwildjagd boomt und diese Art der Reisen wird ganz legal von deutschen Reiseveranstaltern angeboten. Auf der Messe „Jagd & Hund“ bieten die Veranstalter dem geneigten Publikum an, auf eine organisierte Jagdsafari zu gehen und unterstreichen ihr Angebot plakativ damit, dass sie Bilder der blutigen Jagderfolge zeigen.

Lediglich Kenia und Botswana haben das Großwildjagen bisher verboten. In den anderen Ländern gilt: Wer den Preis bezahlen kann, erhält die Möglichkeit, bedrohte Tierarten zu jagen. Leider sind deutsche Jäger ganz vorne mit dabei. Nach den USA und Spanien ist Deutschland das Land, dessen Jäger die meisten gefährdeten und sogar geschützten Tierarten jagen.

Das Geschäft mit der Großwildjagd boomt und diese Art der Reisen wird ganz legal von deutschen Reiseveranstaltern angeboten.

Das Geschäft mit der Großwildjagd boomt und diese Art der Reisen wird ganz legal von deutschen Reiseveranstaltern angeboten. (#01)

Allein im Jahr 2017 erhielten deutsche Jäger die Erlaubnis, 615 Tiere, die in diese Kategorie fallen, einzuführen.

Die Liste ist lang und gruselig:

  • 211 Zebras
  • 154 Bärenpaviane
  • 26 Leoparden
  • 24 Löwen
  • 24 Flusspferde
  • 18 Elefanten
  • 14 Braunbären
  • fünf Geparden
  • zwei Nashörner

Die Preise für einen Abschuss sind hoch. Je seltener eine Tierart ist und je größer die Trophäen, desto teurer wird das blutige Vergnügen. Stoßzähne, Hörner und Mähnen gelten auch heute noch als Symbole menschlicher Überlegenheit. Nur zu gern sonnen sich die angeblich tapferen Jäger in ihren Erfolgen.

Dass die Tiere zum großen Teil für die Jagd gezüchtet werden und aufgrund mangelnder Scheu sowie überlegener Waffentechnik keine Chance gegen die Jäger haben, wird tunlichst verschwiegen. Die internationalen Jagdverbände (beispielsweise der Safari Club International (SCI) oder der CIC) honorieren die „Leistungen“ ihrer Mitglieder mit Einträgen in Rekordbücher oder der Vergabe von Medaillen.

Video: Jagdreiseland Namibia

Jagen in Namibia: Auswirkungen auf die Ökonomie und die Ökologie

Jagen in Namibia ist ein Wirtschaftsfaktor in einem ansonsten extrem armen Land. Die Jobs im Tourismus sind in Namibia wie in den anderen Ländern Afrikas beliebt. Namibia ist jedoch Vorreiter, wenn es darum geht, die Großwildjagd zu regulieren. Nachdem in den 1990er Jahren der Wildtierbestand einen traurigen Tiefstand erreicht hatte, übergab die Regierung die Kompetenz für den Natur- und Tierschutz an die Kommunen. Es entstanden lokale Gemeindeschutzgebiete die sogenannten Conservancies.

Diese Gemeindeschutzgebiete umfassen eine Fläche, die halb so groß ist wie das Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland und ermöglichen 180.000 Menschen ein geregeltes Einkommen. Dort ist die Trophäenjagd streng reguliert und das hat zu einer Erholung der Wildtierbestände geführt. Mittlerweile verzeichnet Namibia die weltweit größten Populationen an Spitzmaulnashörnern und Geparden. Auch die Populationen der Giraffen, Löwen und Elefanten wachsen.

Leider greifen die regulierenden Mechanismen nicht überall und besonders die Trophäenjagd hebelt mit riesigen Summen, die für Abschüsse bezahlt werden, das System an vielen Stellen aus. Bei einer Auktion in Texas wurde das Recht, ein Nashorn in Namibia zu schießen, für 350.000 US-Dollar versteigert. Wenn derartige Summen im Spiel sind, bleibt der Naturschutz auf der Strecke.

Befürworter wenden ein, dass dieses Geld den Menschen vor Ort und dem Naturschutz zugutekäme. Das ist leider erwiesenermaßen nicht der Fall. Es sind die Reiseveranstalter und Eigentümer der Jagdfarmen, auf denen die reichen Touristen ihren Urlaub verbringen, die davon profitieren.

Die Preise für einen Abschuss sind hoch. Je seltener eine Tierart ist und je größer die Trophäen, desto teurer wird das blutige Vergnügen.

Die Preise für einen Abschuss sind hoch. Je seltener eine Tierart ist und je größer die Trophäen, desto teurer wird das blutige Vergnügen.(#03)

Wirtschaftsfaktor Großwildjagd

Das Geschäft mit den Jagdtouristen boomt und wird immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. In Südafrika hat sich die Zahl der Farmen, auf denen Wildtiere gehalten und für die Touristen zur Jagd freigegeben werden, in zehn Jahren mehr als verdoppelt. Pro Jahr werden von den Jagdtouristen gut 100.000 Tiere geschossen und dafür bezahlen die Fans der Großwildjagd insgesamt mehr als 200 Millionen US-Dollar.

Jagdsafaris: Hobbyjäger auf der Pirsch

Jagdsafaris werden größtenteils leider nicht von Jägern gebucht, die Jagen, um eine zu hohe Population einzudämmen und auf diese Weise für ein ökologisches Gleichgewicht zu sorgen. Den Freizeitjägern geht es darum, Trophäen zu erbeuten und damit das eigene Selbstwertgefühl zu verbessern. Die Trophäenjäger bevorzugen aus diesem Grund seltene, große Tierarten, deren Tötung in den einschlägigen Kreisen mit dem entsprechenden Prestige verbunden ist.

Dabei werden nicht einmal die Arten ausgenommen, die explizit durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt sind und somit zu den bedrohten Tierarten gehören. Der Hintergrund ist bizarr: Der Import von Jagdtrophäen wird als Privatvergnügen bewertet und unterliegt somit nicht dem Einfuhrverbot, das lediglich für kommerziell getötete Tiere gilt. Auch in Deutschland können derartige Trophäen völlig legal eingeführt werden.

Maßnahmen gegen die Trophäenjagd

Mittlerweile wächst das Bewusstsein dafür, dass die Großwildjagd sich nicht mit den Anstrengungen des Umwelt- und Artenschutzes vereinbaren lässt und nicht nur aus ethischer Sicht abzulehnen ist. Frankreich war das erste EU-Land, das 2015 die Einfuhr von Löwentrophäen verboten hat. Die Niederlande folgten 2016 mit einem umfassenden Importverbot für Trophäen von geschützten Tierarten.

Sogar die USA, größter Importeur von Löwen-Trophäen, stuft Löwen mittlerweile als bedrohte Tierart ein und gestattet den Import nur in Ausnahmefällen. Darüber hinaus verweigern immer mehr Airlines den Transport der Jagdtrophäen.

Nicht nur die Tatsache, dass Jagdsafaris stattfinden, auch die Art und Weise wie gejagt wird, ist bedenklich.

Nicht nur die Tatsache, dass Jagdsafaris stattfinden, auch die Art und Weise wie gejagt wird, ist bedenklich.(#04)

Jagen in Namibia: Großwildjagd mit Pfeil und Bogen

Nicht nur die Tatsache, dass Jagdsafaris stattfinden, auch die Art und Weise wie gejagt wird, ist bedenklich. Viele Hobbyjäger geben sich nicht damit zufrieden, mit dem Jagdgewehr auf Antilopenjagd zu gehen, sondern suchen und finden in Namibia den besonderen Nervenkitzel. Jagen mit Pfeil und Bogen und die Hetzjagd mit Hunden werden dort und in anderen afrikanischen Ländern ebenso praktiziert wie der Abschuss von Tieren in Jagdgattern.

Leider verfügen die Freizeitjäger meist über mehr Ambition als Geschick und so muten Jagdsafaris oft als grausames Spektakel an. Fehlschüsse führen dazu, dass die Tiere einen langsamen, qualvollen Tod sterben. Wenn dann der Manager zu Pfeil und Bogen greift, um Löwen auf besonders archaische Art zu töten, geschieht es nicht selten, dass sich die von unprofessionell abgeschossenen Stahlpfeilen getroffenen Tiere stundenlang durch das Gelände schleppen, bevor sie schließlich verenden.

Aus gutem Grund ist das Jagen mit der Armbrust oder Pfeil und Bogen in Deutschland verboten. In Afrika können Hobbyjäger dieser zweifelhaften Leidenschaft frönen. Wenn dann das begehrte Foto mit dem erlegten Tier geschossen wurde, werden oft nur die Hörner, Stoßzähne oder Köpfe und das Fell abgetrennt und als Souvenir eines aufregenden Urlaubs mit nach Hause genommen und dort stolz präsentiert.

Video: Die Gatterjagd – Tradition oder Tierquälerei?

Gatterjagd: Wenn das Tier zur Ware wird

In vielen Jagdfarmen werden Tiere nur für die Jagd gezüchtet. Südafrika ist Spitzenreiter bei der Züchtung von Löwen, die als Babys von ihren Müttern getrennt und als Streicheltiere für begeisterte Touristen missbraucht werden. Wenn die Löwen dann ausgewachsen sind, werden sie in Jagdgatter gesperrt und auf diese Weise den Jägern schutzlos ausgeliefert.

Die Gatterjagd (Canned Hunting) ist ein besonders trauriges Beispiel für die Kommerzialisierung von Wildtieren. Den Jagdtouristen wird eine hundertprozentige Abschussgarantie gegeben und dafür sind die reichen Touristen bereit, bis zu 45.000 Euro zu bezahlen.

Folgen des Jagdtourismus für den Artenschutz

Für die Großwildjäger zählen nur seltene, besonders große Tierarten und gerade diese Tierarten sind extrem gefährdet. Außerdem werden bevorzugt die besonders stattlichen Exemplare, die für die Arterhaltung extrem wichtig sind, gejagt. Eine Population, deren kräftigste Tiere gezielt dezimiert wird, hat kaum eine Chance langfristig zu überleben. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Zahlen frei lebender Elefanten, Löwen, Giraffen und Nashörner immer weiter zurückgehen.

Eine wissenschaftliche Studie hat belegt, dass nicht nur die Wilderei oder der Rückgang der Lebensräume für die Dezimierung der bedrohten Großwildarten verantwortlich ist, sondern auch die legale Trophäenjagd. Darüber hinaus wird durch die legale Trophäenjagd die Wilderei begünstigt, denn die Tierschützer können viel schwerer nachweisen, welche Trophäen legal und welche illegal sind. Das ist wiederum ein Grund dafür, dass auch der Schmuggel mit diesen Jagdtrophäen zunimmt.

Die Jagd auf Elefanten nahm verheerende Ausmaße an und die Sportjäger haben es ganz gezielt auf die jungen kräftigen Elefantenbullen mit den mächtigen Stoßzähnen abgesehen. Die Folgen für die Population sind verheerend, denn der frühe Tod der kräftigen Bullen führt zur Verarmung des Genpools. Immer mehr Elefanten werden mit zu kleinen oder sogar verkrüppelten Stoßzähnen geboren.

Es wird behauptet, dass Großwildjäger dazu beitragen, die Armut in den afrikanischen Ländern zu bekämpfen.

Es wird behauptet, dass Großwildjäger dazu beitragen, die Armut in den afrikanischen Ländern zu bekämpfen.(#05)

Großwildjagd als Armutsbekämpfung?

Es wird behauptet, dass Großwildjäger dazu beitragen, die Armut in den afrikanischen Ländern zu bekämpfen. Schließlich zahlen sie für eine Jagdsafari inklusive Abschussgarantie meist mehrere Zehntausend Euro. In den luxuriösen Lodges fänden Einheimische Arbeit und außerdem würden die Einnahmen genutzt, um in den Ländern den Tierschutz voranzutreiben. Es lässt sich jedoch relativ einfach nachweisen, dass von dem Geldsegen nur sehr wenig (maximal drei Prozent) bei der armen Bevölkerung ankommt und auch die Staatskasse kaum profitiert.

Arbeitsplätze werden ebenfalls nicht in nennenswertem Umfang geschaffen. In den acht wichtigsten Jagdländern Afrikas gibt es ungefähr 15.000 Teilzeit-Arbeitsplätze auf den Jagdfarmen. Das ist in Relation zur Bevölkerung von 140 Millionen Menschen verschwindet wenig. Zu den Staatshaushalten tragen die Einnahmen nur zu 0,006 Prozent bei. Es bleibt der Eindruck, dass sich vorrangig ausländische Firmen, in diesem Fall die Reisekonzerne und wenige wohlhabende Farmbesitzer an der Großwildjagd bereichern.

Der Naturtourismus trägt in Namibia 4,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei - die Trophäenjagd maximal 0,27 Prozent.

Der Naturtourismus trägt in Namibia 4,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei – die Trophäenjagd maximal 0,27 Prozent.(#07)

Ökologische Alternative: Jagen mit dem Teleobjektiv

Dass die einzigartige Tierwelt eine große Faszination auf die Menschen der Industrienationen ausübt, ist verständlich und an sich nicht verwerflich. Auch der Tourismus in die Länder Afrikas ist nicht generell abzulehnen, sondern trägt im Gegenteil dazu bei, ein Verständnis dafür zu schaffen, dass es unverzichtbar ist, sich vehement für einen Tier- und Artenschutz einzusetzen. Es ist jedoch wichtig, den Rahmen entsprechend zu definieren.

Eine Jagdfarm sollte nicht Ausgangspunkt für die blutige Trophäenjagd sein, sondern Zentrum für einen ökologischen Naturtourismus. Das ist übrigens der explizite Wunsch eines Großteils der Touristen, die nach Namibia oder andere afrikanische Länder reisen, um dort unvergessliche Eindrücke von einer intakten Tierwelt zu erhalten. Der Naturtourismus trägt in Namibia 4,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei – die Trophäenjagd maximal 0,27 Prozent.

Vom Naturtourismus profitieren alle Seiten. Für die einheimische Bevölkerung werden Arbeitsplätze im Tourismus geschaffen, aber auch im Umweltschutz, der Grundlage für diese Art von nachhaltigem Tourismus ist. Die Alternative zur blutigen Jagd ist die Pirsch mit dem Fotoapparat. Auf einer Fotosafari gewinnen Touristen einen umfassenden Eindruck von der Schönheit und Vielfalt der afrikanischen Tierwelt und schärfen ihr Bewusstsein für die Relevanz des Umwelt- und Naturschutzes.

Sind sich Jäger ihrer Verantwortung für Tiere und Umwelt bewusst, werden sie eine nachhaltige Jagd betreiben und für ihren Urlaub eine Jagdfarm auswählen, die diese Art der Jagd anbietet.

Sind sich Jäger ihrer Verantwortung für Tiere und Umwelt bewusst, werden sie eine nachhaltige Jagd betreiben und für ihren Urlaub eine Jagdfarm auswählen, die diese Art der Jagd anbietet.(#06)

Verantwortungsbewusste, nachhaltige Jagd in Namibia

Sind sich Jäger ihrer Verantwortung für Tiere und Umwelt bewusst, werden sie eine nachhaltige Jagd betreiben und für ihren Urlaub eine Jagdfarm auswählen, die diese Art der Jagd anbietet. Der nationale Jagdverband Namibias, Napha, kämpft für eine kommerzielle Jagd, die im Einklang mit dem Natur- und Artenschutz steht und auch das ist möglich.

Auf einer nachhaltig geführten Jagdfarm sind Tiere ein wertvolles Gut, das entsprechend gehegt wird. Dort gelten strenge Regeln für das Jagen und tierschutzwidrige Jagdmethoden wie Hetzjagden und das Jagen mit Pfeil und Bogen sind nicht erlaubt.

Ein Ehrenkodex verlangt, dass für die Trophäenjagd nur alte Tiere freigegeben werden und keinesfalls wie im Nachbarland Südafrika Löwen zu Tausenden gezüchtet werden dürfen, um sie bei der Gatterjagd gnadenlos zum Abschuss freizugeben. Die in dieser Organisation vertretenen Jäger wehren sich gegen das Bild vom skrupellosen Großwildjäger. Namibia hat mit seiner Politik der Conservancies erreicht, dass sich der Wildtierbestand erholt hat.

Video: Mühsamer Kampf gegen Korruption in Nigeria

Bedrohung für die Tierwelt Afrikas: Mensch-Tier-Konflikte

Die Bevölkerung wächst nirgendwo auf der Welt so stark wie auf dem afrikanischen Kontinent. Experten gehen davon aus, dass dort bereits im Jahr 2100 4,5 Milliarden Menschen leben werden. Das führt wiederum dazu, dass die Lebensräume der Wildtiere immer stärker begrenzt werden.

Für die Einheimischen sind besonders die gefährdeten Großwildarten Feinde, die Ernten zerstören, Nutztiere reißen oder sogar Menschen töten. Es ist nicht verwunderlich, dass keine Sensibilität für den Tier- und Artenschutz besteht, wenn die Lebensräume von Menschen und Tieren immer weiter zusammenrücken.

Besonders die Löwen werden als blutrünstige Bestien betrachtet. Aus diesem Grund verstanden die meisten Menschen in Simbabwe die Aufregung um den von einem amerikanischen Zahnarzt getöteten Löwen nicht. Wo Menschen unter bitterer Armut, Unterernährung und Seuchen leiden, kann man keine Einsicht in die Notwendigkeit des Artenschutzes erwarten und der Korruption sind Tür und Tor geöffnet.

Es bedarf internationaler Anstrengungen, die nicht nur den Tierschutz implizieren, sondern auch die Entwicklungshilfe in den Ländern vorantreiben. Nachhaltiger Tourismus kann ein Baustein dafür sein und das Bewusstsein stärken, dass lebendige Tiere wertvoller sind als Jagdtrophäen und die einzigartige Vielfalt der afrikanischen Tierwelt einen wichtigen Faktor für die Zukunft des Kontinents bildet. Gelingt dies nicht, ist der Preis, den nicht nur die Menschen in Afrika zahlen, sehr hoch.


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